Mit meinem Drucker im
Bett.
Mäuse sind ja okay, natürlich auch Enten oder Katzen, und es kann ausnahmsweise auch mal ein Hund oder ein Flipper sein, die man vermenschlicht. Das hat ja Tradition. Was wären Mickey Mouse oder
Donald Duck ohne ihre menschlichen Charaktere, ohne ihre Schwächen und Ticks? Wie gesagt, da hab ich kein Problem damit, immerhin habe ich früher auch Comics verschlungen. Doch jetzt hat die
Werbung die Vermenschlichung kalter Elektronik entdeckt. Es gibt ein Multitalent aus Kunststoff und Chips, das auch faxen, scannen und kopieren kann und das ausgesprochen menschliche Züge und
Schwächen aufweist: Es ist ein Geniesser. Gegen die fachlichen Qualitäten des Apparats ist freilich nichts einzuwenden. Was mir aber nicht so recht gefallen will, ist die Art, wie das im Inserat
kommuniziert wird: Das kühle Gehäuse mit ein bisschen Elektronik drin wird als menschlich fühlendes Objekt dargestellt, zu welchem man eine freundschaftlich-kollegiale, ja schon fast intime
Beziehung pflegt. Immerhin teilt es das Bett mit der Testimonialgeberin. Und was gibts schöneres, als ein Drucker im Bett?